(ES) Vorab eine Frage: Was ist das wohl, was unser Foto zeigt? Wahrscheinlich werden sie nicht auf Anhieb antworten "Natürlich ein Elefantenzahn". Damit lägen Sie aber durchaus richtig, wenn es sich auch hier um einen Mahlzahn eines Mammuts handelt, dessen Skelett vor wenigen Jahren in einer Felsspalte im einstigen Votteler´schen Steinbruch entdeckt wurde (heute Erddeponie an der Straße nach St. Johann).
Mammute waren die winterfeste Art des Elefanten. Sie lebten in unserer Gegend wie in allen Teilen Europas, Asiens (Sibirien!) und Nordamerikas. Eine besonders dicke Haut, eine starke Fettschicht und ein zottiges Fell mit langen Haaren schützte sie vor Kälte. Wie alle Elefanten waren sie Pflanzenfresser und benötigten dafür einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit. Um das Grünzeug gut aufzuschliessen, besaßen sie großflächige Mahlzähne mit harten Schmelzrillen auf der Oberseite, die wegen der starken Abnutzung wie beim Elefanten nachwuchsen und im Kiefer von hinten nach vorn nachschoben, d.h. ersetzt wurden. Der hier abgebildete Zahn ist etwa 20 cm lang. Die Mammute starben erst mit dem Ende der letzten Eiszeit, also vor rund 10 000 Jahren aus. Der Mensch der Eiszeit machte Jagd auf sie; denn sie waren nicht nur wichtige Nahrung, ihr Skelett und die Stoßzähne waren vor allem in baumlosen Gegenden ein begehrter Bau- und Werkstoff. Deshalb findet man das Tier auch häufig in steinzeitlichen Darstellungen. Es war bestimmt ein großes Ereignis, wenn die Jäger einer Sippe einen solchen Koloss aufspüren, stellen und schließlich erlegen konnten und gewiß kamen die Jäger auch nicht immer ungeschoren davon.
Das Eninger Heimatmuseum hat geöffnet am kommenden Sonntag, 3. Juli, von 14.00 bis 17.00 in der Eitlingerstraße 3. Eintritt frei.
ES/Bild: kh
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