Von Gemarkung Würtingen aufgenommen unser heutiges Bild. Die Eninger - Würtinger Markungsgrenze verläuft am zu sehenden Zaun entlang. Den Oberen Lindenhof gibts seit 1911. Die beiden größeren Gebäude links stehen noch (heute Schafstall und Maschinenhalle). Der linke der beiden quer zum Berg stehenden Schuppen steht ebenfalls noch (ehemals Getreidespeicher). Ganz rechts halbverdeckt der Viehstall mit querstehendem Kopfhaus und vorgelagertem Blockhäusle: gibts heute auch noch, allerdings wurde der Viehstall (heute Ziegenstall) zwischenzeitlich aufgestockt (Heu- und Strohlager). Bei den links am Bildrand diagonal verlaufenden Reihen scheint es sich vielleicht um Obstbäume zu handeln an deren Stelle sich heute die ab 1964 erbauten Doppelhäuser befinden. Auch die Lindenallee ist schon gepflanzt, allerdings sind es noch kleine Bäumchen im Vergleich zu heute. Der Obere Lindenhof wurde komplett in den Jahren ab 1911 von Otto Jäger, einem gebürtigen Eninger, errichtet. Die Gesamtfläche, die er zuerst von der Gemeinde Eningen gepachtet, später dann erwarb, erstreckte sich auf ca. 300 ha. Die meisten Flächen waren bis dahin mageres Ödland und wurden durch umfangreichste Meliorationsmassnahmen fruchtbar und bewirtschaftbar gemacht. Ebenso wurde auf allen flachgründigen Kuppen mit Fichten aufgeforstet sowie alle Felder durch Wege zugänglich gemacht. Auf dem Bild auch noch: das Transformatorenhäusle, es gab also schon Strom. Eine Wasserleitung zum Oberen Lindenhof wurde vom Gestütshof St. Johann verlegt, d.h. es wurde binnen weniger Jahre eine komplette Infrastruktur geschaffen, die es ermöglichte, autark vom Unteren Lindenhof zu wirtschaften. Der Obere u. Untere Lindenhof gehören heute zur Uni Hohenheim und dienen als Versuchstationen der Pflanzenzüchtung, Pflanzenbau, Grünlandwirschaft, Bioenergie, Tierhaltung, Tierzüchtung, Tierernährung, Agrartechnik usf.
Bild: Archiv HGV Eningen
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