Einen Marktplatz, zumindest offiziell, gibt es eigentlich nicht in Eningen. Aber der hier zu sehende Bereich, in dem die Hauptstraße in die Eitlingerstraße übergeht, wurde als solcher schon so genutzt. Hier sehen wir aber natürlich keinen Markt, sondern Ziegen, welche es bis in die 1930er Jahre hinein noch zahlreich in Eningen gab. Die Ziege galt als Kuh des "kleinen Mannes", abfällig wurden Ziegenhalter auch als "Grättenmister" bezeichnet: hochdeutsch etwa: "Korb-Dung-Entferner", also nichts anderes als Kleinst-Nebenerwerbs-Landwirte, die mit der Ziege doch ihre tägliche Milch im Haus hatten. Im Eninger Gewann "Wendelstein" (Zufahrt zum heutigen Schützenhaus) gab es eine Ziegen-Gemeinschaftsweide mit einem Hirten, morgens gings die alte Steige hinauf und abends wieder zurück in den heimischen Stall. Einen solchen Ziegenauftrieb sehen wir hier also auf diesem undatierten Bild. Bei dem Herrn mit Hut und Krawatte dürfte es sich um Dr. Emil Burkhardt handeln.
kh/Bild: Archiv HGV Eningen
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