Sonntag, 5. Juni 2016

Ein Riese fällt - Schradin-Schornsteinsprengung











Spengmeister O. Herrmann und M. Fink
Heute morgen Punkt 8 Uhr ertönte das Signalhorn zweimal. Dann gabs einen lauten Knall und innerhalb weniger Sekunden lag er da, der 44 m hohe Kamin der Firma Schradin am Südbahnhof. Wieder ein Sück Geschichte weniger. Für den perfekten Fall sorgten die beiden Sprengmeister Oliver Herrmann, links, und Martin Fink. Die Bundesstraße wurde zum Zwecke der Sprengung kurzzeitig voll gesperrt. Die zahlreichen Zuschauer hatten vom Radweg aus einen schönen Blick auf das Geschehen, es gab keinerlei Zwischenfälle.
weckh/Fotos: Peter Weckherlin/Jürgen Ganter.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was hätte der 100 Jahre alte Schornstein einen auch gestört. Gleich zum Abrissbagger greifen spart scheinbar die Instandhaltung?

Anonym hat gesagt…

Vielleicht 'drohte' die Einstufung als Kultur- bzw. Industriedenkmal und man hat rasch tabula rasa gemacht. Es wäre nicht das erste mal, daß der Bagger den Denkmalschützern knapp zuvorkommt. Wer erinnert sich noch an den skandalösen Abriß des ortsbildprägenden Renaissance-Hofes Weihenstraße 1?

Anonym hat gesagt…

Siehe GEA 18. Juli 1997, S.13: Eningen ist dabei, sein Gesicht zu verlieren.
"Das ist das bedeutendste kulturhistorische Baudenkmal der Gemeinde Eningen ... Zierfachwerk der Renaissance ... eine der reizvollsten Fassaden aus jener Zeit in der ganzen Region ... Das Ortsbauamt" hat alle Vorschläge zur Rettung "kategorisch abgelehnt."
Der Schradin-Kamin mit seiner seltenen Verzierung wäre bestimmt auch erhaltenswert gewesen.
Wenigstens existiert er als Abschiedsfoto-Serie weiter. Danke!

Anonym hat gesagt…

Hallo,

mir ist der Kamin auch bekannt gewesen als ich in der Aussenstelle der HWK-Reutlingen Unterricht hatte damals 1998.
Ja schade um solche Kamine, denn sie sind Meisterleistungen im Backsteinbau und Zeugen von Industriegeschichte aus der "Kohle/Dampf/Kesselhauszeit". Andere Gemeinden/Nachfolgeunternehmer gehen mit solchen Raritäten sorgsamer um und es würde sogar der charakteristische Kaminkopf wieder neu aufgemauert werden.