Eine schrittweise Anleitung
Benötigtes Werkzeug:
1. Messer zum Suchen und Freilegen des Ganges.
2. Hartholzbrettchen zum Reinigen des geöffneten Maus-Ganges.
3. evtl. Knieschoner
4. evtl. Gummihandschuhe
5. Markierstäbe für die gestellten Fallen
6. Eimer
7. Fallen (bayrische oder badische Drahtfallen).
Schritt 1:
Lokalisieren Sie mit Hilfe des Messers einen Gang.
Schritt 2:
Den geöffneten Gang sorgfältigst auf gut 20 cm Länge reinigen bzw. die Erde im Gang fest andrücken. Darauf achten, einen möglichst geraden Gangabschnitt auszuwählen.
Schritt 3:
Die Falle, hier eine bayr. Drahtfalle, nun vorsichtig in den Gang einführen.
Wichtig! Achten Sie darauf, das sich keine lose Erde im Einlaufbereich der Falle befindet.
Tip:
B e v o r sie mit dem Fallenstellen im Gelände beginnen, Fallen zählen und Anzahl merken! Nach Beendigung des Arbeitstages wiederum Fallen zählen, so haben sie Kontrolle - wichtig beim gleichzeitigen Einsatz vieler Fallen in weitläufigem Gelände! Wird eine geschnappte Falle mit Maus vergessen, so ist diese am nächsten Tag mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr da - Fuchs!
Schritt 4:
Die in den Gang eingeschobene Drahtfalle nun mit einem Markierstab sichern. Dazu stecken Sie durch die hintere Drahtwindung der Falle den Markierstab, in unserem Fall einen Kunststoffstab; ein Holzstab oder Ähnliches tuts auch.
Tip :
An dem Stab kann zugleich ein gut sichtbares Etikett, Papierstück oder ähnliches angebracht werden, um die Falle im Gelände später wieder zu finden.
Schritt 5:
Die eingeschobene und gesicherte Falle wird nun mit einem Stück Grasnarbe vorsichtig und sauber abgedeckt - kein Erdkrümel darf während des Abdeckens in den Gang hineinfallen. An der Gangsohle muss die Abdeckung nun ein minimales Stück offenbleiben - auf dem Bild ein kleiner Spalt unten quer, kaum sichtbar.
Wichtig:
Den Gang nicht ganz verschliessen! Ist die Öffnung jedoch zu groß (>1 cm) und die Maus erkennt dies, schiebt sie schon vor Betreten der Falle diesselbige zu! Ergebnis: Erde in der Falle, Falle schnappt zu, aber ohne Maus!
Die Wühlmaus beläuft ständig ihr Gangsystem, offene Stellen duldet sie nicht! In der Regel kommt die Maus recht schnell in die Falle, oft schon nach ca. 15 Minuten, manchmal aber auch erst nach 2 Stunden. Ist die Falle nach dieser Zeit nicht geschnappt, ist erfahrungsgemäss keine Maus mehr im Gangsystem.
Tip:
Sind Sie nicht sicher, ob ein Gangsystem befahren ist, legen Sie eine Kontrollöffnung an, ohne eine Falle zu stellen. Schiebt die Maus das Loch zu, was in der Regel nach kürzester Zeit geschieht, so können Sie an dieser Stelle eine Falle platzieren. Ist Ihre Kontrollöffnung nach etwa 2 Stunden immer noch offen, ist dieses Gangsystem in der Regel nicht befahren, d.h. Sie brauchen hier keine Falle zu stellen.
Schritt 6:
Fang-Kontrolle
Haben Sie nun alle Fallen gestellt, können Sie schon nach kurzer Zeit beginnen, die zuerst gestellten Fallen auf Fang zu kontrollieren. Oft befindet sich noch eine zweite Maus im Bau, Falle also nochmal stellen, oder - bei Unsicherheit, einfach offenlassen und schauen, ob die Öffnung erneut zugeschoben wird - einen Markierstab am offenen Loch belassen!
Tip:
Die badische Drahtfalle, Bild oben, hat sich vor allem bei querovalen Gängen bewährt.
Eine richtig gestellte Falle ist Voraussetzung für ein schnelles und schmerzfreies Töten! Bayr. Drahtfalle, Bild oben.
Lebendfallen sind aus Tierschutzgründen abzulehnen. Werden die im Handel erhältlichen Lebendfallen nicht ausreichend auf Fang kontrolliert, verenden die darin gefangenen Tiere qualvoll!
Schritt 7:
Kontrolle des Bekämpfung-Erfolges
Am Abend nach Beendigung des Fallenstellens ebnen Sie alle noch vorhandenen Erdhaufen ein; am nächsten Tag sehen sie dann sofort die über Nacht wieder frisch geschobenen Haufen: dort dann erneut Fallen stellen. Das Ganze geht dann so lange, bis keine frischen Haufen mehr erscheinen.
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Schlußbemerkung:
Die hier beschriebene Methode des Fallenstellens mit Drahtfallen ist im Prinzip überholt, da hierbei wesentliche Nachteile im Vergleich zu den modernen "TOP-CAT"-Fallen auftreten:
- die Handhabung der Drahtfallen ist umständlicher
- die Fangkontrolle ist aufwändiger (Aufdecken des Loches)
- nur einseitiger Einlauf der Falle
- Anpassung des Gangquerschnittes an Fallengröße ist oft umständlich
- insgesamt mehr Zeit erforderlich
Jedoch:
wenn Sie auf Ihrem Grundstück nur schwachen Befall haben, reichen die Drahtfallen natürlich aus, sie sind zudem im Vergleich zu anderen Fallen sehr billig (2 Stück etwa 5 bis 6 Euro). Eine Top-Cat-Falle kostet etwa 30-40 Euro! (1Stück).
Der vorliegende Beitrag soll dazu dienen, dieses "Handwerkszeug" nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auf bewirtschafteten Grünlandflächen treten nach wie vor durch Wühlmausbefall enorme wirtschaftliche Schäden auf, vor allem durch Futterverschmutzung und Materialverschleiss an Erntemaschinen. Durch den Wurzelfraß der Wühlmäuse entstehen Lücken im Bestand, in diese Lücken wiederum wachsen für den Landwirt unerwünschte Pflanzenarten hinein, welche die Futterqualität massgeblich verschlechtern. Überdies locken die Mäuse auch Wildschweine an, diesen Winter auf den Wiesen besonders gut zu beobachten.
Hinweis:
Beachten Sie bitte die in Ihrem Land jeweils gültigen Jagd-Gesetze.
weckh/fotos: weckh 2006
1 Kommentar:
Tolle Anleitung - werde versuchen sie zu nutzen. Solche Drahtwühlmausfallen habe ich einen ganzen Bündel im Keller hängen und nicht gewusst, wie sie zu verwenden sind. R.
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